Einsätze 2017
In den folgenden Einträgen finden Sie die Berichte zu den Einsätzen der Buxtehuder Ortsfeuerwehren. Weitere topaktuelle Infos finden Sie auch auf unserer Facebookseite ->
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Die älteren Berichte finden Sie unter den jeweiligen Jahreszahlen in der Menüleiste.
Datum / Uhrzeit | Meldung | Eingesetzte Ortsfeuerwehren der Hansestadt Buxtehude |
14.06.2017 04:05 |
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Zug II, Umweltgruppe |
Chlorgas-Alarm im Freibad
In der Nacht zu Mittwoch mussten der Zug II der Ortsfeuerwehr Buxtehude und der Umweltzug ausrücken. Das Freibad-Gelände an der Estetalstraße wurde großräumig abgesperrt, das Heidebad bleibt vorerst geschlossen.
Gegen 2.30 Uhr war eine Alarmmeldung bei den Stadtwerken eingegangen: Einbruch. Die Bereitschaft der Stadtwerke Buxtehude (SWB) alarmierte die Polizei. Die war schnell vor Ort. Gemeinsam betraten der SWB-Mitarbeiter und zwei Polizisten das Gelände des Heidebads. Erste Vermutung: Einbruch im Kiosk. Eine Fehlmeldung. Bei dem Kontrollgang bemerkte das Trio einen starken Chlorgeruch. Es verließ umgehend das Freibad und alarmierte die Feuerwehr. Schließlich bestand Lebensgefahr. Denn Chlor ist ein besonders giftiges und ätzendes Gas, es wirkt reizend auf Augen und Atmungsorgane – und kann zu lebensbedrohlichen Atembeschwerden und zu Erstickungsanfällen führen. Im Schwimmbad tötet das dem Wasser beigemengte Chlor Keime ab.
Lebensbedrohliche Chlorgas-Konzentration festgestellt
Die Feuerwehren rückten mit einem Großaufgebot aus: Zug II der Ortsfeuerwehr Buxtehude sowie der Gefahrgut- und der Umweltzug der Kreisfeuerwehr waren mit 70 Einsatzkräften vor Ort, der Rettungsdienst war in der Nacht mit den Maltesern und dem DRK vertreten. Die Einsatzkräfte sperrten das Gelände aus Sicherheitsgründen großräumig ab, während sich Atemschutzträger auf dem Parkplatz ihren Chemikalienschutzanzug überzogen und die Dekontaminations-Gruppe aus der Samtgemeinde Harsefeld ihre Anlagen vor dem Eingang an der Estetalstraße aufbaute. Um 3.30 Uhr ging bei den SWB der nächste Alarm ein: Wassereinbruch im Technikraum. Dieser stand zeitweise rund 1,80 Meter unter Wasser. Dann setzten der Leiter der Umweltzüge der Feuerwehren im Kreis Stade, Holger Hase, und Stadtbrandmeister Horst Meyer die Messtrupps in Marsch. Sie stellten im Technikraum des Buxtehuder Freibads eine lebensbedrohliche Chlorgas-Konzentration fest. Der Raum war glücklicherweise zu, so dass für die Anwohner des Heidebads an der Estetalstraße und an der Straße ‚Am Heidebad‘ sowie im früheren Kasernen-Gelände laut Stadtbrandmeister „keine akute Gefahr“ bestand. Um 4.45 Uhr herrschte schließlich Klarheit.
Im Chloranlagen-Raum selbst war, wie der Stadtbrandmeister und der Stadtwerke-Chef Stefan Babis unisono betonten, keinerlei Chlorgas ausgetreten. Nach gut zweieinhalb Stunden rückten die letzten Einsatzkräfte ab. Vorher wurden sie dekontaminiert. Im Bad roch es kräftig nach Chlor. Weitere Luft- und Wasserproben wurden am Morgen auch von den SWB gezogen.
Techniker beseitigen Wassereinbruch im Technikkeller
Techniker der Stadtwerke und der Stadtentwässerung pumpten das Wasser aus dem Technikkeller, dort stehen die Pumpen und Filter, ab. Vorher musste der Strom abgestellt werden. Im Laufe des Vormittags begann die Ursachensuche. Gegen Mittag war klar: „Wir gehen derzeit davon aus, dass eine Treibwasserleitung aus ungeklärter Ursache geplatzt ist“, sagte Babis und bestätigte die erste Vermutung, die Babis & Co. bereits in der Nacht gegenüber dem TAGEBLATT geäußert hatten.
Was war in der Nacht passiert? Ein konzentriertes Chlorwassergemisch war nach dem Bersten des Rohres ins Technikgebäude ausgelaufen. Chlor verdunstete, das führte zu der hohen Chlorkonzentration – innerhalb des Technik-Raums. Außerhalb wurde lediglich „eine ungefährlicher Konzentration“ gemessen.
Der Wassereinbruch im Technikkeller hatte Folgen. Eine Kettenreaktion wurde ausgelöst. Es kam zu technischen Defekten. Die Technik muss ausgetauscht und überprüft werden. Die Frühschwimmer mussten am Morgen weggeschickt werden.
Das Freibad bleibt einige Tage geschlossen
„Das Heidebad bleibt für einige Tage geschlossen, die Reparatur dauert länger“, sagte SWB-Chef Stefan Babis. Er lobte die schnelle Reaktion des Bereitschaftskollegen und der beiden Polizisten – und dankte den Einsatzkräften. Schließlich sei die „Gefahr bei einem Chlorgas-Austritt groß, so etwas darf nicht unterschätzt werden“.
Text, Fotos & Video: Buxtehuder Tageblatt
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