#throwbackthursday

 

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Datum / Uhrzeit Meldung
09.03.1954

Dachstuhlbrand in der Hausschuhfabrik

Es war Mittagspause, als am Dienstag  gegen 13:30 Uhr in Buxtehude die Sirenen heulten. Der Brandort, nur wenige hundert Meter vom damaligen Feuerwehrhaus gelegen, war die Hausschuhfabrik im Stavenort. Somit brauchten die Einsatzkräfte nur wenige Minuten bis zur Einsatzstelle. Dort wütete das Feuer hinter verschlossenen Fenstern in den Produktionsräumen der kleinen Fabrik. Durch die enge Bebauung, meist ohne ausreichenden Brandschutz, waren auch die umliegenden Gebäude stark gefährdet. Schon vor dem Eintreffen des damaligen Löschgruppenfahrzeugs 15 wurden die ersten Schlauchleitungen aufgebaut, so dass nach wenigen Minuten aus zwei Richtungen mit der Brandbekämpfung begonnen werden konnte. Um an das Feuer im Dachbereich zu gelangen, mussten die Feuerwehrkräfte von mehreren Leitern aus löschen. Erst als das auf ganzer Länge brennende Dach einstürzte, war es möglich dichter an den Brandherd zu gelangen und die Flammen wirksam zu bekämpfen. Durch die gezielte Brandbekämpfung konnten die umliegenden Gebäude gehalten werden, wo einige Bewohner bereits mit dem Ausräumen ihrer Zimmer begonnen hatten.
Von den Sirenen wurden nicht nur die Einsatzkräfte alarmiert, auch viele Schüler drängten zur Einsatzstelle und behinderten die Feuerwehr bei ihrer Arbeit. Viele Zuschauer beobachteten die Löscharbeiten vom zugefrorenen Ostviver aus.
Nach etwa zwei Stunden war das Feuer gelöscht.

Das Buxtehuder Tageblatt veröffentlichte damals folgenden Bericht:
 


Feuer in der Hausschuh-Fabrik
50 000 Mark Schaden — Über den Dächern der Buxtehuder Innenstadt

In der Mittagspause um 13.30 Uhr brach gestern in den Betriebsräumen der Hausschuhfabrik J. Teßmer, Buxtehude, Am Stavenort 10, ein Feuer aus, das sich in dem trockenen Gebälk des alten Gebäudes schnell ausbreitete, von der sofort eingesetzten Buxtehuder Feuerwehr aber binnen zwei Stunden abgelöscht werden konnte. Der Schaden wird auf etwa 50 000 Mark geschätzt und ist durch Versicherung gedeckt. Die Entstehungsursache ist noch nicht ermittelt.
Viele Buxtehuder wurden aus der verdienten Mittagsruhe gerissen, als plötzlich lange Sirenentöne durch die Stadt gellten und die Männer der Freiwilligen Feuerwehr, an ihrer Spitze Bezirksbrandmeister Heinr. Köpcke, der sofort an der Schadensstelle war und die Brandleitung übernahm, an die Geräte riefen. Da das Feuer in unmittelbarer Nähe des Gerätehauses im alten Stadtzentrum ausgebrochen war, wurden die Schläuche schon ausgerollt, bevor der Einsatzwagen an Ort und Stelle war, und es dauerte nur wenige Minuten, bis aus zwei Rohren vom Ostviver und vom Stavenort her der Wasserangriff gegen den roten Feind erfolgte. Da das Feuer hinter verschlossenen Mauern und Fenstern in den oberen Stockwerken des Gebäudes wütete und sich schnell über das Dachgeschoß ausbreitete, mußte die Feuerwehr Leitern, u. a. die große Magirus-Leiter, von der Viverseite her einsetzen, um an den Brandherd heranzukommen und das Feuer zu löschen.
Erst nach Einbrechen der Bedachung gelang eine wirksame Bekämpfung der Flammen, die bereits den ganzen Dachstuhl erfaßt und dort großen Schaden angerichtet hatten.
Dank der wirksamen Lenkung des Wasserangriffes und des tatkräftigen Einsatzes der Freiwilligen Feuerwehr Buxtehude, die hier wieder einmal den Beweis erhielt, daß der rote Hahn jedem von ihnen großen' Schaden an Leib und Leben zufügen kann, wurde eine Ausdehnung des Brandes in dem dicht besiedelten Gebiet der Buxtehuder Altstadt glücklicherweise verhindert. Am meisten war der neben dem brennenden Hause stehende Neubau des Schlachthauses Lindemann mit einem Schneidereibetrieb und einer Wohnung vom Feuer bedroht, so daß vorsorglich mit der Ausräumung einiger Zimmer begonnen wurde, was sich aber glücklicherweise als nicht erforderlich herausstellte,
Das Feuer war während der Mittagspause entstanden. Es ist noch nicht geklärt, ob es durch Überheizung eines Ofens und Übergreifen auf lagerndes Material entstanden ist oder ob andere Ursachen vorliegen. In den Betriebsräumen der Hausschuhfabrik war während der Mittagspause niemand anwesend. Nachbarn wurden auf die starke Rauchbildung aufmerksam und alarmierten die Feuerwehr. Der Alarm rief nicht nur die hilfsbereiten Männer der Wehr und Nachbarn herbei, sondern auch Buxtehudes Schuljugend, für die der Brand eine kleine Sensation am Schulwege bedeutete. Leider standen sie am engen Stavenort nicht gerade am richtigen Platze; denn oft behinderten sie die Feuerwehrleute bei ihrer Arbeit. Viele Zuschauer sahen den Brand vom Eis des Ostvivers aus, wo sie die Arbeit der Spritzenleute über den Dächern Buxtehudes gut beobachten konnten und nicht im Wege standen.

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Erstellt von gpe
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