Einsätze 2019
In den folgenden Einträgen finden Sie die Berichte zu den Einsätzen der Buxtehuder Ortsfeuerwehren. Weitere topaktuelle Infos finden Sie auch auf unserer Facebookseite ->
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Die älteren Berichte finden Sie unter den jeweiligen Jahreszahlen in der Menüleiste.
Datum / Uhrzeit | Meldung | Eingesetzte Ortsfeuerwehren der Hansestadt Buxtehude |
08.06.2019 16:09 |
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Zug I, Zug II, Umweltgruppe, UGR ÖEL |
Gefahrstoffeinsatz im Chemiebetrieb
In einer Chemiefabrik am Alten Postweg kam es am Samstagnachmittag zu einer Überreaktion in einem Produktionsprozess. Eine Sicherheitsscheibe eines Produktionskessels barst durch den entstandenen Überdruck. Das Medium wurde dadurch in einen weiteren Behälter umgeleitet. Als auch der Druck in diesem Behälter zu hoch war, sprach eine weitere Sicherheitseinrichtung an und das Stoffgemisch wurde freigesetzt.
Ohrenzeugen berichteten von einem Knall und einem sehr lauten Zischen. Die Mitarbeiter im Chemiebetrieb wählten angesichts des steigenden Drucks den Notruf.
Ein stechender Geruch von Lösungsmittel lag in der Luft über dem östlichen Teil Buxtehudes. Laut dem Buxtehuder Tageblatt hatten drei Augenzeugen, die sich auf dem etwa 300 Meter entfernten Hof einer Autowerkstatt aufhielten, beobachtet, dass nach dem Zischen eine Fontäne, aus einem Rohr auf dem Dach des Produktionsbereichs schoss. Kurz darauf sei eine schneeflockenartige Substanz auf sie herabgerieselt. Ihre Haare verklebten, auch auf Brillengläsern, Windschutzscheiben und Autolack rieselten Klebstofftropfen, so das Tageblatt.
Die Stader Feuerwehr- und Rettungsleitstelle löste Großalarm aus. Neben beiden Zügen der Ortsfeuerwehr Buxtehude, der Unterstützungsgruppe örtliche Einsatzleitung und der Umweltgruppe aus Neukloster, wurden auch die Kreiseinheiten Dekontamination aus Harsefeld und Messen und Spüren aus Stade, sowie der Führungsdienst Umwelt des Landkreises alarmiert. Zur Absicherung der Einsatzstelle waren auch zwei Rettungswagen vor Ort. Etwa 100 Einsatzkräfte rückten an der Einsatzstelle an. Der betroffene Bereich wurde weiträumig abgesperrt. Messungen in der Umgebung wurden durchgeführt. Zur Information der Bevölkerung forderten der NDR und die Apps "NINA" und "KatWarn" wegen Geruchsbelästigung zum Schließen von Fenstern und Türen auf.
Stundenlang warteten die Einsatzkräfte auf das Abkühlen des Stoffgemischs bis zu einer ungefährlichen Temperatur. Zur Messung der Stofffreisetzung rückte auch die Analytische Task Force (ATF) der Berufsfeuerwehr Hamburg an, die mit einem Massenspektrometer einzelne Stoffe in der Umgebungsluft nachweisen kann.
Nachdem sich die Reaktion am Abend entspannt hatte, rückte die Absturzsicherungsgruppe der Feuerwehr Stade an, um auf dem nicht begehbaren Gebäudedach eine Dachöffnung zu verschließen.
Erst gegen 21 Uhr konnte der Einsatz schließlich beendet werden.
Fotos: Buxtehuder Tageblatt / Feuerwehr Harsefeld
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