#throwbackthursday

 

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Datum / Uhrzeit Meldung
12.12.1959

Großbrand im Farbengeschäft

Glücklicherweise wurde das Feuer im Farbengeschäft am Samstag 12.12.1959 am Rathausplatz noch rechtzeitig entdeckt, es hätte weitaus schlimmer enden können. Gegen 17 Uhr hatte ein Bewohner des Wohn- und Geschäftshauses den Brand im Ladengeschäft bemerkt und den Notruf gewählt. Der eilig herbeieilende Ladenbesitzer hatte noch vorm Eintreffen der alarmierten Feuerwehrkräfte der Buxtehuder Feuerwehr mit einem Handfeuerlöscher versucht die Flammen zu ersticken.
Als die Einsatzkräfte Minuten später am Einsatzort eintrafen, drang dichter, schwarzer Rauch aus der Fensterfront des Gebäudes. Der über dem Brandherd wohnende Anrufer hatte zwischenzeitlich Inventar und Kleiderbündel auf die Straße geworfen, um sein Hab und Gut in Sicherheit zu bringen.
Die Anhängeleiter wurde in der Langen Straße in Stellung gebracht, um die eingeschlossenen Personen im ersten Stock zu retten. Ihnen war durch den dichten Rauch der Weg durchs Treppenhaus abgeschnitten.
Aus dem Farbengeschäft waren derweil kleinere Detonationen zu hören, die auf geplatzte Lack- und Farbdosen zurückzuführen waren. Noch wussten die Feuerwehrmänner nicht, was sie im Inneren erwarten würde. Mit Gasmasken ausgerüstet tasteten sie sich vorsichtig hinein. Sie kühlten zunächst die Wände, um ein weiteres Ausbreiten der Flammen zu vermeiden.
Von der Gebäuderückseite zur Viverstraße versuchten weitere Feuerwehrmänner zum Brandherd zu gelangen. Dieser konnte wenig später im Farbenmischraum ausgemacht werden. Nur mit einer dünnen Holzwand war dieser vom Ladengeschäft getrennt.
Auch auf der Gebäuderückseite mussten Bewohner über Leitern gerettet werden, mittlerweile hatten die Flammen den ersten Stock erreicht.
Etwa zwei Stunden später war das Feuer soweit eingedämmt, dass die Rauchentwicklung nachließ und das Feuer von beiden Seiten abgelöscht werden konnte.
Während der Löscharbeiten musste die Lange Straße für den Durchgangsverkehr voll gesperrt werden. Über die Fischer- und Ritterstraße konnte der Einbahnstraßenverkehr reibungslos umgeleitet werden.
Zwei Personen mussten mit einer Rauchvergiftung im Krankenhaus behandelt werden. Als Brandursache wurde später eine Selbstentzündung im Farbenmischraum festgestellt.
Später bezog das Farbengeschäft einige Häuser weiter neue Räumlichkeiten und hat dort noch heute seinen Stammsitz. Nach einer Renovierung befanden sich in dem damaligen Brandobjekt eine Confiserie, ein Café und heute ein Bekleidungsgeschäft.

Das Buxtehuder Tageblatt schrieb damals:

Schadenfeuer in der Langen Straße
70 000 Mark Sachschaden: Einrichtung und Warenbestand vernichtet
Rauch behinderte Feuerbekämpfung — Zwei leichte Rauchvergiftungen


Buxtehude. Kurz nach 17 Uhr gellten am Sonnabend die Sirenen durch die Buxtehuder Innenstadt. Noch während des Alarms traf das Tanklöschfahrzeug der Buxtehuder Feuerwehr vor dem Hause des Kaufmanns Friedrich HeppeImann , Lange Straße 17, ein, wo dicke schwarze Rauchschwaden aus dem Tapeten- und Farbengeschäft quollen.

In wenigen Minuten war der Marktplatz schwarz von Menschen, die mit Spannung die Arbeit der Feuerwehr beobachteten. Während ein Rohr vor dem Ladeneingang in Stellung gebracht wurde und die Wehrmänner durch Zertrümmern der Ladenscheiben versuchten, dem noch unbekannten Brandherd näherzukommen, wurden aus dem ersten Stockwerk, aus der Werkstatt des Schneidermeisters Antonowitsch, Kleiderbündel und Inventar aus dem Fenster auf die Straße geworfen und dort in Sicherheit gebracht. Die große Magirusleiter wurde ausgefahren und an das Haus gestellte Feuerwehrmänner stiegen in das erste Stockwerk und retteten die Bewohner des ersten Geschosses, die nicht mehr durch das Treppenhaus ins Freie gelangen konnten. Aus dem raucherfüllten Ladeninnern, aus dem dicker Ölrauch drang, ertönten nacheinander mehrere Detonationen, die auf geplatzte Lack- und Farbendosen zurückzuführe waren. Im Schutze von Gasmasken versuchten Feuerwehrmänner ins Ladeninnere vorzudringen und zunächst die Wände abzukühlen und ein Ausbreiten des im hinteren Gebäudeteil brennenden Feuers zu verhindern.
Auch von der Viverstraße aus versuchte die Feuerwehr, an den Brandherd heranzukommen. Es stellte sich bald heraus, daß das Feuer in dem Farbenmischraum entstanden war, der vom Laden durch eine Sperrholzwand getrennt war. Von der Hofseite drangen Feuerwehrmänner über ein Hausdach und eine Feuerleiter in das zweite Geschoß des Hauses vor, um dort noch befindliche Bewohner, die wegen des Rauches nicht herunterkommen konnten und in Gefahr waren zu ersticken, zu bergen, während schon die Flammen durch die Geschoßdecke schlugen. Feuerwehrmann Alfred Lipsky holte über die Leiter die 93jährige Einwohnerin Frau Libutzki aus der Wohnung herunter. Die Gerettete und auch ihr Retter mußten mit leichter Rauchvergiftung ins Krankenhaus eingeliefert werden.
Gegen 19 Uhr war der Brand soweit eingedämmt, daß die Rauchentwicklung nachließ und das Feuer von beiden Seiten bekämpft werden konnte.
Während der Löscharbeiten mußte die Lange Straße von der Polizei für den Durchgangsverkehr gesperrt werden. Die Umleitung im Einbahnverkehr durch die Fischerstraße und Ritterstraße und über die Ostviverstraße wurde reibungslos von der Polizei vollzogen.
Die Kriminalpolizei nahm noch am gleichen Abend die Ermittlung der Brandursache auf. Es wurde festgestellt, daß ein Angestellter der Firma Heppelmann das Ladengeschäft gegen 15.30 Uhr verlassen hatte. .Das Feuer wurde zuerst von dem über dem Laden Heppelmann wohnenden Schneidermeister Antonowitsch gegen 17 Uhr bemerkt, der die Hausbesitzerin, Frau Blohm, verständigte, über sie erhielt Kaufmann Heppelmann Nachricht. Da er als erster an der Brandstelle eintraf, versuchte er, das Feuer mit einem Hauslöschgerät zu ersticken.
Die Brandursache ist noch nicht bekannt, die Ermittlungen der Kriminalpolizei sind noch nicht abgeschlossen. Die gesamte Inneneinrichtung und fast der gesamte Warenbestand des Geschäfts sind vernichtet worden. Der Schaden wird auf etwa 70 000,--- DM geschätzt.

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Fotos: z.T. Buxtehuder Tageblatt

 

Erstellt von gpe
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