#throwbackthursday

 

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Datum / Uhrzeit Meldung
22.02.1996

Zug I, Zug II, Hedendorf, Neukloster

Großfeuer in der Altstadt

Es war einer der kältesten Großbrände für die Buxtehuder Feuerwehr. Das Löschwasser gefror und bildete lange Eiszapfen an der Ausrüstung. Die Nacht vom Donnerstag 22.02.1996 weckte bei vielen Anwohnern der Buxtehuder Altstadt Erinnerungen an den großen Altstadtbrand von 1980.


Um 02:29 Uhr wurden die Einsatzkräfte vom Zug I der Ortsfeuerwehr Buxtehude mit dem Stichwort "Zimmerbrand" in die Abtstraße alarmiert. Der Einsatzort lag keine 100m vom damaligen Feuerwehrhaus "Bei der Kirche" entfernt.
Bereits drei Minuten nach der Alarmierung rückten die ersten Einsatzkräfte mit dem Tanklöschfahrzeug TLF 16/25 aus. An der Einsatzstelle brannte jedoch nicht wie beschrieben ein Zimmer, sondern die Gaststätte "Alte Einkehr" im Eckhaus zur Moortorstraße stand in Vollbrand. Einige Anwohner standen bereits an den Fenster und wurden über Leitern gerettet. Zeitgleich nahm der erste Atemschutztrupp die Brandbekämpfung auf. Zur Unterstützung wurde umgehend der Zug II nachgefordert.


Nach kurzer Zeit hatte der in der Gaststätte arbeitende Atemschutztrupp das Feuer gelöscht und meldete über Funk "Feuer aus!". Das sich die Lage draußen allerdings dramatisch verändert hatte, hatten die beiden Feuerwehrmänner während des Löschens nicht mitbekommen. Das Feuer hatte sich zwischenzeitlich auf das Obergeschoss und Dach des Gebäudes ausgebreitet. Auch ein Nachbargebäude stand in Flammen. Weitere Personen mussten daher umgehend über Leitern gerettet werden. Eine Person sprang in Verzweiflung aus dem zweiten Stock. Schwer verletzt musste der Mann vom Rettungsdienst ins Krankenhaus gebracht werden. Insgesamt wurden 15 Personen aus den brennenden Gebäuden befreit. Eine Person, die lange Zeit vermisst und von mehreren Atemschutztrupps in den Räumlichkeiten gesucht wurde, tauchte glücklicherweise später am Busbahnhof wieder auf.


Zur weiteren Unterstützung wurden um 02:52 Uhr die Ortsfeuerwehren Neukloster und Hedendorf alarmiert. Zusätzlich zur Buxtehuder Drehleiter wurde aus dem Nachbarlandkreis Harburg die Drehleiter der FF Neu Wulmstorf angefordert.


Zur Verpflegung der Einsatzkräfte wurde das DRK Buxtehude alarmiert. In Windeseile wurde die durchgefrorenen Einsatzkräfte in der Fahrzeughalle des Feuerwehrhauses mit heißen Getränken, Brötchen und einer warmen Suppe versorgt. Diese warme Verpflegung tat bei dem "Sauwetter" sehr gut. Es zeigte sich von seiner schlechtesten Seite: Temperaturen um minus 10 Grad mit zeitweiligem starken Schneefall brachten die Einsatzkräfte an ihre Grenzen. Dicke "HuPF-Kleidung" mit Nässesperre kannte man damals noch nicht. Einlagige Baumwolljacken waren die Standardausrüstung der Feuerwehrkräfte.


Zwischenzeitlich wurde aus vielen Schläuchen Wasser in die brennenden Häuser gepumpt. Drei Gebäude brannten in voller Ausdehnung und einige direkt angrenzende Häuser drohten, in Flammen aufzugehen. Nur durch den starken Wassereinsatz der verschiedenen Atemschutztrupps konnten die Flammen eingegrenzt werden. Selbst aus dem Feuerwehrhaus, vom Schlauchturm aus, wurde die Brandbekämpfung durchgeführt.


Nach etwa vier Stunden hartem Einsatz war das Feuer soweit unter Kontrolle, dass der Zug II, Hedendorf, Neukloster und Neu Wulmstorf wieder einrücken konnten. Auch das DRK durfte nach wirklich guter Arbeit im Laufe des Vormittags die Einsatzstelle verlassen.


Die verbliebenen Brandnester wurden in den nächsten Stunden vom Zug I abgelöscht. Gegen Mittag konnte auch diese Kräfte wieder in das nahe Gerätehaus abrücken und die Einsatzfahrzeuge wieder einsatzbereit machen.


Fazit: Ein Großfeuer der besonderen Art. Die Wetterverhältnisse und die enge Bebauung in der Altstadt haben die Feuerwehrkräfte ziemlich stark gefordert und wieder einmal die Grenzen des Machbaren aufgezeigt. Der Einsatz aller eingesetzten Feuerwehrkameraden muss positiv herausgehoben werden und ohne das DRK Buxtehude wären die Kräfte eines jeden bei den Wetterverhältnissen sicherlich schneller aufgebraucht gewesen.


Im Einsatz waren: 3 Tanklöschfahrzeuge, 2 Drehleitern, 4 Löschgruppenfahrzeuge, 1 Einsatzleitwagen und diverse Rettungswagen des DRK, ca. 120 Feuerwehrkräfte

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Erstellt von gpe
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