#throwbackthursday

 

Auf dieser Seite wollen wir von Zeit zu Zeit alte, spannende und große Einsätze aus der Vergangenheit vorstellen.

 

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Datum / Uhrzeit Meldung
15.01.1931

Großfeuer in Holzhandlung

Solch ein Großfeuer hatte es die letzten Jahre nicht mehr in Buxtehude gegeben. Die direkt am Hafen liegende Holzhandlung Pickenpack stand am Abend des 15. Januar 1931 in hellen Flammen. Zunächst brannte nur der hintere Teil der riesigen, hölzernen Lagerhalle. Doch als die Buxtehuder und Altklosteraner Feuerwehr eintraf, waren sie aufgrund der hohen Brandlast, bestehend aus gelagertem Holz und Kohlen, nahezu machtlos. Trotz eines massiven Löschangriffs gelang es nicht, das Feuer aufzuhalten. Viel schlimmer noch, durch die extreme Hitze waren die Flammen auch auf das benachbarte Wohnhaus der Familie Pickenpack übergegriffen. Hier hatte man noch in Windeseile versucht, das gröbste Hab und Gut zu retten.

Auch die anderen umliegenden Gebäude waren vom Feuer stark gefährdet, das Kattau'sche Getreidelager, die am Melkerstieg gelegenen Holzschuppen mit Sägewerk und ganz vorweg die Buxtehuder Farbenfabrik, von der noch heute ein Schornstein am Melkerstieg zu sehen ist.

Nur durch ausreichendes Kühlen und Wässern der Hauswände gelang es, dass das Feuer nicht auf den hölzernen Getreideschuppen übersprang. Die eigentlich zur Reserve eingetroffene Wehr aus Neukloster ging an der Farbenfabrik in Stellung, die eine besondere Gefahr darstellte. Große Mengen hochexplosiver Farben, Lacke und Sprit waren in den Hallen gelagert. Ein starker Funkenregen ging auf die meist teergedeckten Dächer nieder.

Letztendlich mussten die brennenden Gebäude aufgegeben werden, zu groß war der Schaden durch das weit vorgedrungene Feuer gewesen. Als das Gebälk einstürzte, gelang es den Einsatzkräften weiter an den Brandherd vorzudringen, so dass nachts um 02:00 Uhr "Feuer unter Kontrolle!" gemeldet werden konnte.

Weitere Details zu dem Großfeuer sind dem damals erschienen Zeitungsbericht zu entnehmen, siehe unten.


Am 20. Januar dankte die vom Feuer gebeutelte Familie den Einsatzkräften und den Buxtehuder Einwohner für die große Unterstützung in der Brandnacht:

Für die anläßlich unseres Großfeuers bezeugte Hilfsbereitschaft und Nächstenliebe sprechen wir hiermit den Einwohnern von Buxtehude und Altkloster, speziell den freiwilligen Feuerwehren und der Sanitätskolonne unseren herzlichen Dank aus. Familie Heinr. Pickenpack, Familie Bruno Lewin.

 

Die Holzhandlung Pickenpack in Flammen

Ein gewaltiges Feuer vernichtete heute Nacht den außendeichs liegenden Teil der Holzhandlung Pickenpack. Es war Schlafenszeit, als der schreckensvolle Feuerruf durch die Stadt tönte und Alarmsignale die Wehrleute zu Hilfe rief. Ein blutigroter Himmel rief die Kunde weit über die Stadt ins Land hinein, daß in Buxtehude Feuersnot war. Als die Buxtehuder Feuerwehr auf dem Brandplatze anrückte, stand schon der ganze hintere Teil des an der Este stehende Schuppens, in dem riesige Holz- und Kohlenvorräte lagerten, in Flammen. Da in diesem Schuppen besonders das schon trockene Holz gelagert wurde, fand der gierige Brand allzuwillige Nahrung. Wie Zunder flammten die Bretter auf und verbreiteten bald das Feuer über das ganze Gebäude. Der scharfe Westwind tat ein übriges. Er entfachte die Flammen zu ungeheurer Wut und fegt sie direkt in den Nebenschuppen und dann mit vereinter Wucht dem Wohngebäude zu. Hier hatte man bald die Gefahr erkannt. Die immer drohender werdende Hitze, der beißende Rauch erforderten schnelles Handeln. Die Bewohner mußten das Haus verlassen. Das Allernotwendigste wurde zusammengerafft und hinaus ging es aus dem dem Untergange geweihten Hause in die naßkalte Nacht. Ein Teil des Mobiliars wurde von hilfsbereiten Händen noch aus dem schon an der Hinterfront brennenden Hause herausgeholt, bis auch dieses Liebeswerk wegen zunehmender Lebensgefahr auf polizeilichem Befehl eingestellt werden mußte. Die Flammen rasten nun unaufhaltsam weiter und ein glühender Feuerregen ergoß sich gegen den Himmel. Es war, als ob die brennenden Holzstapel explosionsartig auseinandergerissen wurden. Gegen diese Glut zu kämpfen, war fast aussichtslos. Die Feuerwehr hatte bei der schnellen Ausdehnung des Brandes einen überaus schweren Stand. Trotzdem sofort die Dampfspritze in Tätigkeit trat, eine Schlauchleitung nach der anderen gezogen wurde und sämtliche Hydranten in der Umgebung ihr Wasser hergaben, war es nicht möglich, hier noch irgend etwas zu retten. Im Gegenteil, es bestand noch die große Gefahr der Ausdehnung des Brandes auf den Kattau`schen Getreideschuppen, auf die Farbenfabrik und die am Melkerstiege liegenden großen Holzschuppen mit Sägewerk. Die Wände des Kattau`schen Getreideschuppens, gleichfalls aus Holz, waren so ausgedörrt und rauchten derart, daß man schon die größten Befürchtungen hegte. Rechtzeitig konnten hier zwei Schlauchleitungen gelegt und so diese Gefahr gebannt werden. In starker Bedrängnis war die Farbenfabrik. Ein gewaltiger Funkenregen ergoß sich über die Gebäude und Anlagen. Brennende Holzlappen von Fußgröße und mehr flogen auf die zum größten Teil mit Teerpappe gedeckten Dächer und hätten weiteren unermeßlichen Schaden anrichten können, da die Gefahr der Explosion des großen Lack- und Spritlagers vorlag. Der Fabrik wurde daher ganz besonderer Schutz zuteil. Mit fünf Schlauchleitungen wurden die Dächer unter Wasser gehalten. Auf den Deichen hatte sich währenddessen eine große Menschenmenge angesammelt, die durch die feurige Lohe am Himmel angelockt war. Die Feuerwehren in der Nachbarschaft standen größtenteils bereit, um auf den ersten Hilferuf zu erscheinen. Zum Glück konnte aber der Brand lokalisiert werden. Einen schaurig-schönen Anblick bot der Einsturz der großen Dächer von den Holzschuppen. Das Wohnhaus glich nun einer glühenden Fackel, bis auch dieses auseinanderbrach und die Holzwände mit donnerndem Getöse zur Erde stürzten. Damit konnte auch von dieser Seite der Glutherd angegriffen werden. Nachts um 2 Uhr war man Herr des Feuers und hatte jede Gefahr beseitigt. Die Altkloster Wehr hatte sich tatkräftig an der Bekämpfung des Riesenbrandes beteiligt. Die Neukloster Wehr, die mit einer Motorspritze eingetroffen war, diente der Reserve zum Schutze der Farbenfabrik und des Sägewerks. Die Behörden aus Stade waren noch in gleicher Nacht zur Stelle, um die Aufklärung einzuleiten. Der Schaden soll über 100 000 Mark betragen.

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Erstellt von gpe
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