#throwbackthursday

 

Auf dieser Seite wollen wir von Zeit zu Zeit alte, spannende und große Einsätze aus der Vergangenheit vorstellen.

 

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Datum / Uhrzeit Meldung
28.06.2000

alle

Großfeuer Synthopol

Es war einer der größten Einsätze für die Buxtehuder Feuerwehren seit ihrem Bestehen - das Buxtehuder Tageblatt druckte damals sogar ein Extrablatt.

Vor etwas mehr als 20 Jahren, am 28.06.2000, es war kurz nach dem Mittagessen, kam es im Buxtehuder Industriegebiet Ost zu einer gewaltigen Detonation. Fensterscheiben in der umliegenden Gegend gingen zu Bruch. Ein riesiger Rauchpilz mit großen Flammen stand über dem Gelände am Alten Postweg - eine Produktionsanlage in der Chemikalienfabrik Synthopol war in Flammen aufgegangen. Durch eine Verkettung unglücklicher Umstände kam es zu einer Fehlreaktion in einem der Produktionstanks.

Für beide Züge der Ortsfeuerwehr Buxtehude wurde umgehend Vollalarm gegeben. Auf der Anfahrt zur weithin sichtbaren Einsatzstelle herrschte eine sehr merkwürdige Stimmung. Hatte man doch in der Vergangenheit immer gefrotzelt: "Wenn es dort einmal brennt, fahren wir in die windabgewandte Richtung und warten bis das Feuer von alleine ausgeht..." Nun ging es genau dorthin, und niemand der Feuerwehrleute konnte sich das ihn erwartende Szenario ausmalen.

An der Einsatzstelle erschreckte die ersten Einsatzkräfte dann gleich das nächste, immer lauter werdende Grollen, gefolgt von weiteren starken Explosionen. Die Kräfte vom damals gerade erst gebraucht beschafftem Großtanklöschfahrzeug hatten ihr Fahrzeug auf dem Nachbargrundstück, einem Stahlhandel, gestoppt und ihren Wasserwerfer bereits aufgebaut. Die Wassermenge des Fahrzeugtanks wurde direkt auf dem Flammenherd abgeben, als die nächsten großen Explosionen folgten. Mit einem beherzten Sprung hinter die gelagerten Stahlträger konnten sich die Feuerwehrmänner vor der Druckwelle in Sicherheit bringen.

Die Anfangslage war extrem chaotisch. Umgehend wurden alle Buxtehuder Wehren nachalarmiert. Eine Wasserversorgung zum weit entfernten Mühlenteich musste schnellstmöglich hergestellt werden. Zur Unterstützung rückten diverse Einheiten aus dem Landkreis Stade an, darunter die Feuerwehr Stade, die DOW Werkfeuerwehr und etliche Sonderfahrzeuge. Selbst aus dem Landkreis Harburg und von der Berufsfeuerwehr Hamburg kamen Sonderkomponenten zur Einsatzstelle.

Während der ersten Brandbekämpfung wurde die Einsatzleitung auf einen Tank mit einer hochgefährlichen Flüssigkeit aufmerksam gemacht. Dieser befand sich ausgerechnet direkt unter dem eigentlichen Brandherd. Wäre er explodiert, wäre die Zerstörung der näheren Umgebung wohl unausweichlich gewesen, so erzählte man damals. Umgehend wurde ein Trupp mit einem Wasserwerfer nur zur Kühlung dieses Behälters eingesetzt. Mit glücklichem Ausgang - der Tank blieb ganz.
Rings um die brennende Halle wurden Wasserwerfer aufgebaut. Über die Buxtehuder und Stader Drehleiter wurde von oben gelöscht. Mit einem großen Schaumteppich konnten die Flammen letztlich eingedämmt werden.

"Feuer aus!" meldeten die über Nacht an der Einsatzstelle verbliebenen Einsatzkräfte dann allerdings erst am nächsten Morgen. Immer wieder waren in den Nachtstunden kleine Flammenherde aufgeflammt, die jedoch recht schnell abgelöscht werden konnten.

Letztlich war es Glück oder vielleicht auch "Können", dass keine Einsatzkräfte verletzt wurden. Viele Lehren wurden aus dem Einsatzablauf gezogen, der letztendlich auch zum Aufbau einer Einsatzleitungsgruppe geführt hat, die heute unter dem Namen "Unterstützungsgruppe örtliche Einsatzleitung" firmiert.

Weitere Infos: www.feuerwehr-buxtehude.de/pages/einsaetze/einsaetze/00-06-28.htm

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Fotos: privat

Erstellt von gpe
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