20.05.2022

Zug I, Zug II

Jahreshauptversammlung der Ortsfeuerwehr Buxtehude

 

Buxtehuder Feuerwehr schafft vier Notfallgruppen – Was diese leisten

Vier Notfallgruppen werden in diesem Jahr bei der Feuerwehr in Buxtehude an den Start gehen und Leben retten – zusätzlich zu den Einsätzen bei Feuern oder Unfällen. Die acht Wehren sehen sich gut gerüstet, sagt Stadtbrandmeister Horst Meyer.

Die acht Ortsfeuerwehren der Hansestadt Buxtehude sind im Jahr 2021 zu 542 Einsätzen ausgerückt, das sind sechs weniger als 2020. 176 Einsätze davon fallen in die Kategorie der Brandeinsätze. Das hat Stadtbrandmeister Horst Meyer bei der Jahreshauptversammlung der Ortsfeuerwehr Buxtehude im Gerätehaus von Zug I am Westmoor mitgeteilt. Die Ortsfeuerwehr Buxtehude war mit ihren beiden Zügen bei 419 Einsätzen ausgerückt – und stellt die Hauptlast. Rund 415 Mitglieder zählt die Feuerwehr in der Stadt und in den Ortschaften. Das sei laut Meyer auch der „sehr guten Jugendarbeit“ in den vier Jugendfeuerwehren geschuldet. Doch es gibt ein Problem.
Betreuer für Jugendfeuerwehr in Buxtehude gesucht

Rund 70 Kinder und Jugendliche engagieren sich – nach der schwierigen Corona-Zeit. Doch es fehlen Betreuer, klagte der Stadtjugendfeuerwehrwart Stefan Weikusat und appellierte an die Aktiven, sich bei der Nachwuchsarbeit einzubringen. Auch Kreisbrandmeister Peter Winter, Stadtbrandmeister Horst Meyer und der Buxtehuder Ortsbrandmeister Sebastian Hinsen stießen in dasselbe Horn. In diesem Jahr will die Feuerwehr mit vier AED-Gruppen an den Start gehen. 38 dieser Notfallgruppen gibt es bereits kreisweit, diese rücken aus, um Menschen bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes zu versorgen (und zu reanimieren).

Nach dem Ende der Corona-Pandemie gelte es, die Aus- und Fortbildung auf allen Ebenen wieder zu intensivieren. Corona habe die Feuerwehr gut überstanden, die Impfquote lag zum Jahresende bei mehr als 90 Prozent, rechnete Meyer vor. 2021 hielten Brandstifter die Einsatzkräfte in Atem, zu den Großfeuern zählen die Feuer in der Asylunterkunft in der Gildestraße und eines reetgedeckten Fachwerkhallenhauses in der Sonnentau-straße in Buxtehude – verbunden mit gefährlichem Funkenflug.

Hinsen mahnte an, dass die Tagesverfügbarkeit bei den Einsatzkräften verbessert werden müsse. Sein Appell: Bei den Einstellungen müsse die Stadt mehr Wert auf eine Feuerwehrmitgliedschaft legen. Die Feuerwehr sieht sich gut aufgestellt: Im Jahr 2023 soll endlich die neue Drehleiter für Zug I in den Dienst gestellt werden, sie war 2021 für rund 800 000 Euro bestellt worden. Mit ihrer höheren Tragfähigkeit wird sie die Brandbekämpfung und Menschenrettung erleichtern.

Immer wichtiger werde auch der Einsatz als „Tragehilfe“ für den Rettungsdienst für schwere Patienten. Die rund 20 Jahre alte Drehleiter ist in die Jahre gekommen. Jüngst wurde ein Löschfahrzeug (LF 10) in Hedendorf in Dienst gestellt. Seit März ist ein Gerätewagen Gefahrgut in Neukloster im Einsatz (Umweltzug).
Politik und Verwaltung loben ehrenamtliches Engagement

Meyer begrüßte, dass die Stadt den Neubau des Gerätehauses für die Ortsfeuerwehr Dammhausen auf den Weg gebracht hat. Der Vorsitzende des Ausschusses für Sicherheit, Ordnung und Feuerschutz, Christian Krüger (SPD) und Verwaltungsvize Ralf Dessel lobten bei der Versammlung das ehrenamtliche Engagement der mehr als 400 Feuerwehrleute. Die Feuerwehr-Spitze lobte die gute Zusammenarbeit mit der Polizei, dem THW, der DLRG und den Rettungsdiensten. Der stellvertretende Bürgermeister Christian Krüger hofft, dass das neue Gerätehaus in der Ortschaft Dammhausen Ende 2023 fertig ist.

Fast 20 Jahre lang brachte sich Mario Stöppeler in der Führung von Zug II ein, sein Nachfolger als Zugführer von Zug II ist Christopher Horn. Stöppeler bleibt stellvertretender Ortsbrandmeister. Meyer mahnte in seinem Schlusswort: „Nicht die Feuerwehr kostet Geld, sondern der Schutz der Bevölkerung.“ Im Mai 2023 endet seine Amtszeit, die Nachfolgesuche läuft.

Kreisbrandmeister Peter Winter zeichnete den legendären Ehrenortsbrandmeister Jürgen Hausmann für 60 Jahre Feuerwehr aus.

Text: Buxtehuder Tageblatt

Erstellt von gpe am 20.05.2022
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