Einsätze 2025

 

In den folgenden Einträgen finden Sie die Berichte zu den Einsätzen der Buxtehuder Ortsfeuerwehren. Weitere topaktuelle Infos finden Sie auch auf unserer Facebookseite ->

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Die älteren Berichte finden Sie unter den jeweiligen Jahreszahlen in der Menüleiste.

 

Datum / Uhrzeit Meldung Eingesetzte Ortsfeuerwehren der Hansestadt Buxtehude

22.07.2025 20:19

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Starkregen über Buxtehude - dutzende Einsätze für alle Hilfsorganisationen

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Als Feuerwehrmann oder -frau reagiert man für gewöhnlich hellhörig auf angekündigte schwere Unwetterszenarien. Oftmals bedeutet ein schweres Unwetter, dass es wenig später für die örtlichen Feuerwehren viel zu tun gibt. In Buxtehude war dies bei Starkregenereignissen in der Vergangenheit meist ein wenig entspannter. Oftmals machte das Unwetter um Buxtehude einen kleinen Bogen. Nicht so am Dienstagabend. In den Regen- und Unwetterwarnapps ließ sich der Verlauf des Starkregenbandes sehr gut verfolgen. Direkt über Buxtehudes Stadtkern zog das Unwetterzentrum von der Nordsee her kommend in seiner dunkelsten Farbe parallel zur Elbe.

 

Dementsprechend ist es also auch nicht verwunderlich, dass der erste Einsatz ganz im Nord-Westen der Hansestadt zu bewältigen war. Große Teile der B73 Kreuzung Harsefelder Straße standen unter Wasser. Die Kanalisation schaffte es nicht, die Regenmassen, welche die Harsefelder Straße herunterflossen, aufzunehmen. Die alarmierte Ortsfeuerwehr Hedendorf setzte ihre Tragkraftspritze ein, um die Wassermassen aus der Straßenentwässerung zu pumpen und die Mühlenkampstraße hinunterfließen zu lassen. Durch den Einsatz konnte eine Vollsperrung der Straße vermieden und zunächst eine, später zwei Fahrbahnen freigehalten werden.

 

Wenig später ging es dann Schlag auf Schlag. Dutzende Keller standen im gesamten Unwettergebiet unter Wasser, von Neukloster bis Immenbeck.

 

Zunächst wurde der Zug II der Ortsfeuerwehr Buxtehude ins eigene Einsatzgebiet alarmiert. Dort waren bereits an mehreren Stellen Keller vollgelaufen oder Straßen und Grundstücke unter Wasser. Wenig später wurde der Zug I hinzugezogen, um in Altkloster zu unterstützen. 

 

Die Ortsfeuerwehr Neukloster musste in der Moorstraße einen Keller auspumpen.

 

Gleichzeitig zogen die Führungskräfte in Erwägung, die Einsatzzentrale im Feuerwehrhaus Westmoor zur Koordinierung der Buxtehuder Einsatzstellen zu besetzen. Die neu benannte kommunale Einsatzleitung (KEL)(ehemals Unterstützungsgruppe örtliche Einsatzleitung) wurde alarmiert und nahm mit mehreren Einsatzkräften ihre Arbeit in der Einsatzzentrale auf. 

 

Fast gleichzeitig mussten die Einsatzkräfte der Ortsfeuerwehr Dammhausen in die Moorstraße ausrücken. Dort war in einem weiteren Gebäude ein komplett ausgebauter Keller vollgelaufen. Das Wasser drückte aus der Kanalisation zurück. Das dortige Badezimmer stand etwa einen Meter hoch voll Schmutzwasser. Die Feuerwehrkräfte setzten zwei Tauchpumpen im Gebäude und eine Tauchpumpe an einem Revisionsschacht ein. Ein Abpumpen war aufgrund der unfassbaren Wassermassen jedoch nur begrenzt möglich. Erst das Umsetzen einer Tauchpumpe in einen weiteren Schacht vor dem Gebäude zeigte Wirkung. Der Wasserstand sank zunächst, stieg aber nach aussetzen der Pumpleistung unmittelbar wieder an. Vom Gefahrgutwagen wurden daher Absperrblasen angefordert, mit denen das Kanalisationsrohr abgedichtet werden konnte.

 

Kurz darauf löste in einem Industriebetrieb am Alten Postweg die Brandmeldeanlage aus. Personal beider Züge rückten aus, Unterstützung kam durch die Ortsfeuerwehr Ovelgönne / Ketzendorf. Dort war es zu einer Fehleauslösung der BMA gekommen, da ein Deckenmelder voll Wasser gelaufen war.

 

Wenig später waren bereits alle Buxtehuder Ortsfeuerwehren alarmiert. 

 

Die Ortsfeuerwehr Daensen war in die Hastedtstraße ausgerückt, wo ein Hinterhof etwa 30 cm unter Wasser stand. Die Regenmassen waren auch in angrenzende Garagen gelaufen. Tauchpumpe und Tragkraftspritze wurden eingesetzt. Die Ortsfeuerwehr Immenbeck unterstützte ebenfalls im Zug I Gebiet und pumpte Keller leer. Die Ortsfeuerwehr Ottensen beseitigte zunächst zwei Überschwemmungen im eigenen Einsatzgebiet und wurde dann "Im Petersmoor" tätig. Dort drohte Wasser in Wohnhäuser zu laufen. Mittels Tauchpumpe und Tragkraftspritze wurden die Wassermassen in die Oberflächenentwässerung gepumpt. Erst nach zweieinhalb Stunden konnte die Wassermenge durch private Pumpen der Anwohner bewältigt werden.

 

Da die Lage immer umfangreicher zu werden schien, wurde auch die Ortsfeuerwehr Apensen hinzugezogen, um mit weiteren Kräften die Einsatzstellen abarbeiten zu können. Das Buxtehuder THW ging gegen 22 Uhr in den Einsatz und unterstützte an mehreren Einsatzstellen im Stadtgebiet. Auch die Buxtehuder DLRG war an den Einsätzen beteiligt.

 

An einem Industriebetrieb am Weidegrund bedrohte ein übergelaufenes Regenauffangbecken Produktionsgebäude und Büros. Die Ortsfeuerwehren Ovelgönne / Ketzendorf und Dammhausen waren dort im Einsatz. Mehrere hundert Sandsäcke wurden im Stadtgebiet benötigt und an den einzelnen Einsatzstellen verteilt. Diese kamen aus dem städtischen Lager im ehemaligen Pioneer Komplex. Auch die Feuerwehr Jork wurde alarmiert, um mit weiteren Sandsäcken und einem Logistikfahrzeug zu unterstützen. Auch das THW war später noch an dieser Einsatzstelle beteiligt, da ein größerer Transformator geschützt werden musste.

 

Im Ellerbruch musste durch die Ortsfeuerwehr Daensen ebenfalls Wasser aus einem Gebäude gepumpt werden.

 

Im Laufe des Abend kristallisierten sich zwei Einsatzschwerpunkte heraus: 
Der Bereich zwischen Vaßmerstraße und Pohlstraße stand zu großen Teilen unter Wasser. Die Oberflächenentwässerung konnte die Wassermassen nicht mehr abführen. Die dort eingesetzten Feuerwehrkräfte erhielten Unterstützung durch den Saug- und Spülwagen der Städtischen Betriebe Buxtehude, welcher große Mengen Wasser aufsaugte und an einer weniger gefährdeten Stelle wieder abließ. Ebenfalls wurden der Schlauchwagen aus Bargstedt und der Wasserschadenanhänger der Feuerwehr Oersdorf in dem Bereich in Bereitschaft gesetzt. Auch das THW kam an dieser komplexen Einsatzstelle mit weiteren Pumpen zum Einsatz.

 

Ein weiterer Schwerpunkt lag auf dem Königsdamm und den umliegenden Straßen: Betroffen waren vier Mehrfamilienhäuser, mehrere Reihenhäuser sowie Ein- und Doppelhäuser. Grundwasser und Regenwasser konnten nicht abfließen – die Kanalisation war überlastet, der Rückstau ins Moor zu groß. Dort waren insgesamt fünf Ortsfeuerwehren und das THW Buxtehude über Stunden eingebunden.

 

Auch in Heitmannshausen bedrohten die Wassermassen aus einem Entwässerungsgraben mehrere Gebäude. Die Feuerwehr Hedendorf pumpte dort mit einer Tragkraftspritze die Wassermassen über die Straße, um das überlastete Verbindungsrohr ins Moor zu verstärken. Die bedrohten Gebäude konnten gesichert werden, der Pegel sank langsam. Dennoch war die Straße noch mehrere Stunden unter Wasser. Als Ursache wurde erkannt, dass der Ilsebach sehr viel Wasser führte, welches im Einsatzbereich zum Ansteigen des Pegels führte. Erst um 03:46 Uhr hielt sich der Pegel auch ohne zusätzliche Pumpen, so dass die Ortsfeuerwehr Hedendorf einrücken konnte.

 

Da die Lage in den späten Abendstunden noch weitestgehend unklar war und ein Einsatzende nicht absehbar war, wurde entschieden das DRK Buxtehude mit der Verpflegungskomponente anzufordern. Diese ging wenig später mit dem Gerätewagen-Einsatzverpflegung im Feuerwehrhaus Westmoor in Stellung, unterstützt durch die DRK Bereitschaft Ahlerstedt. Erbsensuppe, Würstchen und Kaffee wurden zur Stärkung der Einsatzkräfte gereicht.

 

Gegen drei Uhr nachts konnte die KEL ihren Betrieb herunterfahren, da die noch abzuarbeitenden Einsatzstellen überschaubarer wurden und eigene Führungskomponenten vor Ort vorhanden waren.
Erst in der späten Nacht waren alle Einsatzstellen weitestgehend abgearbeitet.

 

Am nächsten Morgen kam es noch zu weiteren Folgeeinsätzen, wo die Feuerwehrkräfte jedoch aufgrund nur geringfügiger Wassermengen nicht tätig werden mussten.

 

Insgesamt mussten durch die Einsatzkräfte aller beteiligten Organisationen gut 70 Einsätze im gesamten Stadtgebiet abgearbeitet werden, mal mit wenig, mal mit sehr hohem Aufwand!

 

Im Einsatz waren:

Ortsfeuerwehr Buxtehude
-Zug I
-Zug II
Ortsfeuerwehr Daensen
Ortsfeuerwehr Dammhausen
Ortsfeuerwehr Hedendorf
Ortsfeuerwehr Immenbeck
Ortsfeuerwehr Neukloster
Ortsfeuerwehr Ovelgönne / Ketzendorf
Ortsfeuerwehr Ottensen
Ortsfeuerwehr Apensen
Ortsfeuerwehr Bargstedt mit SW2000 (Tragkraftspritze)
Ortsfeuerwehr Jork mit GW-L
Ortsfeuerwehr Oersdorf mit FwA-Wasserschaden
DLRG Buxtehude
DRK Bereitschaft Buxtehude mit Verpflegungskomponente
DRK Bereitschaft Ahlerstedt
THW Buxtehude


Erstellt von gpe am 22.07.2025
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