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In den folgenden Einträgen sind alle älteren Berichte der Buxtehuder Ortsfeuerwehren zu finden.
Datum | Meldung | Beteiligte Buxtehuder Ortsfeuerwehren |
27.04.2019 |
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Zwei Auszeichnungen für Buxtehuder Ortsbrandmeister
Im Rahmen des Kreisfeuerwehrverbandstages am Samstag wurden die Ortbrandmeister der Buxtehuder Wehren Dammhausen und Hedendorf, Rolf-Heinrich Heckert und Torsten Meyn für langjährige Verdienste mit der Ehrennadel des Kreisfeuerwehrverbandes in Gold geehrt. Wir gratulieren!
Was bei der Versammlung sonst noch los war - Bericht des Buxtehuder Tageblatts:
Kreisfeuerwehr: Sorgen nach Angriffen auf Einsatzkräfte
Nachdenkliche Worte schlug Kreisbrandmeister Peter Winter am Sonnabend beim Kreisfeuerwehrverbandstag in Assel an. „Schwer erschüttert“ zeigte sich der Feuerwehrchef aufgrund der Angriffe gegen die ehrenamtlichen Einsatzkräfte in Stade und Buxtehude.
Die freiwilligen Feuerwehren seien einzigartige Einrichtungen. Hier seien fast alle Berufsschichten vertreten. „Die Ehrenamtlichen kommen, wenn ihre Mitbürger in Not oder Gefahr sind – ohne Rücksicht auf Religion und Herkunft“, betonte Kreisbrandmeister Peter Winter. Er wandte sich gegen das Bild von Amateuren, die in erster Linie ihrem Hobby frönen. Die Ehrenamtlichen seien hoch qualifiziert.
Sie würden bei einem Alarm alles stehen und liegen lassen und auch ihr eigenes Leben riskieren, um anderen Menschen zu helfen – egal, ob bei einem Wasserrohrbruch oder einem Chemieunfall. Feuerwehrleute würden viel Zeit opfern für Einsätze, Übungen und Fortbildungen. Sie seien weder Helden, noch Rowdies – und schon gar keine Saufbrüder oder Vereinsmeier. Vielmehr handele es sich „um ganz normale und dabei doch ganz besondere Menschen, die das machen, was andere nicht tun wollen oder können“.
Mehrere Angriffe gegen Feuerwehrleute
Doch seit einigen Monaten hätten es die Einsatzkräfte mit einer „steigenden Gewaltbereitschaft einiger Bürger in bisher nicht gekannter Dimension“ zu tun: Die Stader Feuerwehr musste sich aus dem Altländer Viertel zurückziehen und auf die Polizei warten, nachdem feiernde Anwohner die Einsatzfahrzeuge mit Böllern und Raketen beschossen hatten. Am Rande eines Feuerwehreinsatzes in Buxtehude griff ein polizeibekannter Anwohner einen Feuerwehrmann an, packte ihn unvermittelt am Kragen und schubste ihn. Dabei stieß er Beleidigungen aus. Auf der Bundesstraße 73 bei Stade wollte ein Autofahrer eine Sperrung nach einem Unfall nicht akzeptieren, beleidigte einen Feuerwehrmann, fuhr ihn an und verletzte ihn dabei erheblich.
Ein solches Verhalten dürfe nicht toleriert werden, sagte Peter Winter. Das bedeute, dass auch schon Beschimpfungen ausnahmslos zur Anzeige gebracht werden. Der Kreisbrandmeister setzt auf eine konsequente Strafverfolgung.
Erfreulich dagegen seien die steigenden Mitgliederzahlen. 3999 Aktive engagieren sich kreisweit (plus 52), davon 335 Frauen (plus 30). In den Jugendfeuerwehren sind 652 Mitglieder aktiv (plus 24), in den Kinderfeuerwehren 146 (plus 23). Die Feuerwehr Dornbusch hat kürzlich die 35. Jugendfeuerwehr im Landkreis Stade gegründet. Weitere Kinderfeuerwehren (insgesamt neun) sind an den Start gegangen. „Eine tolle Entwicklung“, bilanzierte Kreisjugendfeuerwehrwart Tim Ladwig.
Roesberg: "Null Toleranz" für Angriffe
Landrat Michael Roesberg (parteilos) sagte den Einsatzkräften, die Opfer von Attacken werden, „die beste Hilfe, die wir im Landkreis haben“, zu. Auf jede Art von Beleidigungen und Angriffen würden die Behörden mit „null Toleranz“ reagieren. Das ehrenamtliche Engagement der Feuerwehrleute sei „ein unbezahlbarer Mehrwert für die Gesellschaft“. Das sei gelebte Zivilcourage. Ein hohes Verantwortungsbewusstsein zeichne die Feuerwehrleute aus. Es sei die Pflicht jedes Bürgers, dem Engagement mit Respekt zu begegnen.
Der Verwaltungschef dankte auch den Familien und den Arbeitgebern, die häufig auf die Einsatzkräfte verzichten müssten. Er bot den Feuerwehrleuten persönliche Gespräche mit Arbeitgebern an, die Einsatzkräfte trotz Rechtsanspruch nicht im Einsatzfall freistellen.
Besonders hob der Landrat die Notfallgruppen hervor, die 37 der 92 Feuerwehren vorhalten. Sie rücken zur Unterstützung des Rettungsdienstes aus. „Ich bin sehr froh über diese Entwicklung, sie leisten lebenswichtige Hilfe“, sagte Michael Roesberg. Dabei handelt es sich um keine Pflichtaufgabe nach dem Niedersächsischen Brandschutzgesetz, sondern um einen freiwilligen Service der Feuerwehrleute für ihre Mitbürger.
Die Feuerwehr stehe für Kameradschaft und gesellschaftliches Engagement, befand der Drochterser Bürgermeister Mike Eckhoff (parteilos). Der Einsatz für die Dorfgemeinschaften, etwa bei Laternenumzügen oder Osterfeuern, sei eine wichtige Säule des Landlebens. Hinzu komme die hervorragende Jugendarbeit. „Wir dürfen das Feuerwehrwesen nicht vernachlässigen“, sagte der Bürgermeister.
Der Stader Bundestagsabgeordnete Oliver Grundmann (CDU) bezeichnete das ehrenamtliche Engagement der Feuerwehrleute als einen „Schatz, der unbezahlbar ist“. Auf die zunehmenden Attacken gegen Einsatzkräfte habe der Gesetzgeber mit einem verschärften Strafmaß reagiert. Die Täter müssten bis zu fünf Jahre langer Haft rechnen. Außerdem habe die Bundesregierung einen Hilfsfonds auf den Weg gebracht. 500 000 Euro stünden zur Verfügung, um Einsatzkräften rechtlichen Beistand zu ermöglichen.
Der Landtagsabgeordnete Helmut Dammann-Tamke (CDU) aus Bargstedt-Ohrensen dankte den Feuerwehrleuten für ihren unermüdlichen Einsatz.
Der stellvertretende Leiter des Einsatz- und Streifendienstes der Stader Polizeiinspektion, Ralf Michaelis, bezeichnete die Angriffe auf ehrenamtliche Einsatzkräfte ebenso wie die Versuche von Verteidigern, die Retter vor Gericht als Täter hinzustellen, als „Riesensauerei“. 60 bis 70 Strafverfahren gegen Polizeibeamte registriere seine Dienststelle jedes Jahr. Die Beamten erleben eine zunehmende „Respekt- und Distanzlosigkeit – vor allem im Altländer Viertel“. Da werde den Feuerwehrleuten auch schon mal während des Einsatzes der Werkzeugkasten aus dem Löschfahrzeug gestohlen. Bei Feuerwehreinsätzen im Altländer Viertel fahre grundsätzlich die Polizei zur Unterstützung mit. Die Polizisten seien stolz auf die hervorragend ausgebildeten Feuerwehrleute, die Zusammenarbeit funktioniere.
Ehrungen und Personalien
Ehrenadel des Kreisfeuerwehrverbandes in Silber: Torsten Bluschke (Schwinge), Holger Hase (Stade)
Ehrennadel des Kreisfeuerwehrverbandes in Gold: Rolf-Heinrich Heckert (Dammhausen), Rolf Jarck (Himmelpforten), Torsten Meyn (Hedendorf), Torsten Ropers (Schwinge)
Ehrennadel des Landesfeuerwehrverbandes in Silber: Sven Nemitz (Wischhafen)
Deutsches Feuerwehr-Ehrenzeichen in Silber: Thomas Ehlers (Estebrügge), Peter Lühwink (Drochtersen), Holger Pankau (Oldendorf), Thorsten Wichern (Hagenah)
Deutsche Feuerwehr-Ehrenmedaille: Michael Roesberg (Harsefeld)
Wahl: Die Delegierten bestätigten Peter Winter einstimmig als Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbandes für weitere sechs Jahre.
Text & Foto: Buxtehuder Tageblatt
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