130 Feuerwehrkräfte als Lebensretter - Buxtehuder Feuerwehren gründen AED-Gruppen

Viele Stunden Ausbildung waren notwendig, um die neuen AED-Gruppen innerhalb Buxtehudes ins Leben rufen zu können. Im Vorwege hatten sich gut 1/3 aller Buxtehuder Feuerwehrkräfte bereit erklärt, die zusätzliche Aufgabe übernehmen zu wollen. Vier Einsatzgruppen, aufgeteilt auf die Bereich Nord, Süd, West und Ost konnten durch die einzelnen Ortsfeuerwehren gegründet werden.

AED-Gruppe, was bedeutet das überhaupt?
AED steht zunächst einmal für automatisierter externer Defibrillator, ein Gerät, welches beim Herzstillstand Leben retten kann. Die AED-Gruppe soll in ihrer Funktion den Rettungsdienst bei Reanimationseinsätzen unterstützen und wird zeitgleich mit dem Rettungsdienst alarmiert. Durch die teils nur kurzen Anfahrtswege der Feuerwehrkräfte kann es passieren, dass die AED-Gruppen noch vor dem Rettungsdienst an der Einsatzstelle eintreffen. Dieser zusätzliche Zeitgewinn kann bei Reanimationseinsätzen über Leben und Tod entscheiden. Die AED-Gruppen sind mit einem einfach zu bedienenden Defibrillator ausgestattet und haben eine kleine Grundausstattung an Notfallequipment dabei. Ganz klar ist dabei zu sagen, dass die AED-Gruppenmitglieder zum größten Teil keine rettungsdienstliche Ausbildung haben, denn die benötigen sie auch nicht. Hauptaufgabe der Mitglieder ist es die Arbeit eines Ersthelfers darzustellen und mit wiederbelebenden Erstmaßnahmen zu beginnen. Der wenig später eintreffende Rettungsdienst wird dann die Arbeit übernehmen und gegebenenfalls durch die Feuerwehrkräfte weiter unterstützt. Aber auch bei weiteren medizinischen Notfällen kann eine Gruppe alarmiert werden, wenn die Feuerwehr- und Rettungsleitstelle die Anforderung für sinnvoll erachtet.

Seit Juni liefen die ersten Vorbereitungen für die Gründung der vier Buxtehuder Gruppen. Große Unterstützung bei der Planung erhielten die Verantwortlichen von den umliegenden AED-Gruppen aus Apensen und Horneburg, die in der Vergangenheit bereits die AED-Einsätze in Buxtehude, gemeinsam mit der Gruppe aus Königreich, übernommen hatten. Große Hilfe kam aber auch von der AED-Gruppe der Ortsfeuerwehr Hammah, dessen Ortsbrandmeister lange Jahre in der Buxtehuder Feuerwehr aktiv war. Für die Ausbildung konnten zwölf Ausbilder aus den eigenen Reihen gefunden werden, teils Rettungs- und Notfallsanitäter. Beim Übungsmaterial unterstützte die Buxtehuder DRK Bereitschaft mit einer Vielzahl an Equipment. An insgesamt fünf Schulungswochenenden wurden die 130 Einsatzkräfte auf die Einsätze vorbereitet. Neben der Ausbildung am AED und der Grundausbildung in Erster Hilfe, die im Übrigen auch auf dem regelmäßigen Lehrplan der Feuerwehren steht, wurden die Schüler auch psychologisch auf die bevorstehenden Einsätze vorbereitet.

Eine kleinere Kooperation bei der Ausbildung wurde auch mit der Feuerwehr Moisburg gebildet, die ebenfalls eine ganz ähnliche HVO-Gruppe (Helfer vor Ort) gründen wird.

Nachdem mit den AED Gruppen Immenbeck / Ovelgönne und Hedendorf / Neukloster die ersten beiden Gruppen bereits im Dezember 2022 einsatzbereit gemeldet wurden, konnte Ende Januar die Gruppe Zug II / Ottensen an den Start gehen. Das Team vom Zug I / Dammhausen komplettiert das Quartett seit diesem Wochenende.

Und wie angedacht, mussten die Gruppen in den letzten Wochen bereits mehrfach zu medizinischen Notfällen ausrücken, immer mit dem Wissen, dass der hauptamtliche Rettungsdienst ebenfalls ausrücken wird. Denn dies ist ganz wichtig noch einmal zu erwähnen: Die AED-Gruppen sollen die Notfallhilfe nur unterstützen und kein Ersatz für den Rettungsdienst sein.

Weitere Fragen und Anregungen können gerne unter aed(at)feuerwehr-buxtehude.de an den Verantwortlichen der AED-Gruppen und stellvertretenden Stadtbrandmeister Jan Durhack gestellt werden.