Einsätze 2016

 

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Datum / Uhrzeit Meldung Eingesetzte Ortsfeuerwehren der Hansestadt Buxtehude
14.08.2016 12:22

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Alarm- und Schauübung in Hedendorf - 105 Jahre nach Altstadtbrand

Alarm am Sonntagvormittag: 150 Feuerwehrleute aus ganz Buxtehude springen in die Stiefel und düsen zu Dammann nach Hedendorf. Auf dem Betriebsgelände wird der Ernstfall geprobt – und alles ist wie sonst auch. Fast.

„Das Aufräumen hinterher ist eigentlich immer das Schwerste“, sagt Torsten Woldmann von Zug III, während er und seine Kollegen die über das ganze Gelände gelegten Schläuche wieder einrollen. Bei Notfalleinsätzen wird darüber eigentlich nie berichtet. Heute ist das anders: Die Freiwillige Feuerwehr Buxtehude will sich diesmal bei einer Alarmübung gerne in die Karten gucken lassen.

In der Halle des Hedendorfer Betriebs liegen nicht wirklich ohnmächtige Menschen im Qualm, sondern nur Freiwillige im Disco-Nebel. Es soll zwar schnell gehen, aber wenn jemand im Weg herumsteht oder Fragen stellt, wird das Feuer nicht wirklich auf die Nachbargebäude übergreifen. Deshalb dürfen die etwa 100 Neugierigen, die auf das Gelände gekommen sind, heute fragen, was sie schon immer wissen wollten. Gastgeberin Nadine Dammann, selbst Feuerwehrfrau, hat das Gelände des Betriebs für die Übung angeboten. Kinder gucken gebannt über den Zaun am Löschteich, wo ein Feuerwehrfahrzeug nach dem anderen aufgefahren wird. „Da ist die Drehleiter“, ruft ein kleiner Junge und rennt los, seine Eltern hinterher.

Die Feuerwehrleute gehen derweil gelassen ihren Aufgaben nach. Werner Pape, Zug I, ist für die Wasserleitung zuständig, die Schläuche müssen vom Löschteich aus 150 Meter weiter und dann 30 Meter die Drehleiter hinaufgeführt werden; seine Kollegen legen mehrere Verbindungen mit Hähnen. Bald spritzt ein kräftiger Strahl aus 30 Metern Höhe auf das Betriebsgebäude. Nebenan darf der zweieinhalbjährige Felix Freudenberg sich so einen Strahl ganz aus der Nähe ansehen. Der Kleine trägt genau so einen Helm wie Feuerwehrmann Arne Dusenka, der ihm das Strahlrohr in Aktion erklärt. Auch Felix’ Papa ist heute im Einsatz – und seine Mama heute mal nicht. „Es hat immer nur einer von uns Bereitschaft, der andere kümmert sich um Felix“, erläutert Katrin Freudenberg, die Jugendwartin der Jugendfeuerwehr Estetal ist. Gleich beim Eingang muss ein 30-Tonnen-Truck angehoben werden. Ein aus Rohren und einer alten Jacke nachgebildeter Mensch ist unter einem der gut einen Meter hohen Reifen eingeklemmt. Eine Gruppe hebt das Fahrzeug an und stützt es mit einer Konstruktion aus Holzklötzen und Balken rutschsicher ab.

Im Betriebsgebäude sollen laut Szenario Menschen eingeschlossen sein. Acht Freiwillige stellen sich ohnmächtig und sind, wie sie später erzählen, strikt angewiesen, keinen Ton von sich zu geben, der bei ihrer Auffindung hilft. Dafür gibt es aber auch noch die Wärmebildkamera. Auf der anderen Seite des Gebäudes wird eine sogenannte Wasserwand aufgebaut, um den Brand in der Mitte des Betriebsgebäudes gegen Fertigungshalle und Bürogebäude abzuriegeln: Die Feuerwehrleute halten mehrere Strahlrohre nebeneinander auf die Halle, auf dem Boden werden aus ersten Rinnsalen jetzt Bäche.

Auch in der Waschhalle sollen nach einer Verpuffung mehrere verletzte Personen geborgen werden. „Wie viele es sind, sagen wir nicht vorher“, erläutert Horst Meyer. Die Retter sollen sich nicht in Sicherheit wiegen und erst dann aufhören zu suchen, wenn sie sich sicher sind, dass niemand mehr im Gebäude ist. Last not least ist auch die Umweltgruppe Süd im Einsatz: Sie soll 200 Liter Gefahrgut aufnehmen – im Übungsszenario ist es ein leckgeschlagenes Fass, aus dem eine krebserregende Substanz ausläuft.

Etwa eine Stunde später ist fast alles nass, und alle Aufgaben sind bewältigt. Etwa 150 Feuerwehrleute beginnen mit dem zweiten Teil der Arbeit – dem Aufräumen. „Das ist der Moment, wo wir meistens erst merken, was wir schon getan haben“, sagt Torsten Woldmann und grinst, während er den Schlauch akkurat aufwickelt. „Aber heute war es wenigstens nicht kalt und wir mussten nicht mitten in der Nacht raus.“

Auch Stadtbrandmeister Horst Meyer ist zufrieden. Im Grundsatz hat alles gut geklappt, was aufgebaut werden sollte, war in 25 Minuten erledigt. Von 360 Aktiven waren immerhin 150 sofort vor Ort. Wie viele tatsächlich kommen würden, war vorher nicht bekannt, sagt Meyer: „No risk, no fun.“

Text: Buxtehuder Tageblatt

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Erstellt von gpe am 14.08.2016
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