#throwbackthursday

 

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Datum / Uhrzeit Meldung
12.02.1933

Großfeuer in der Langen Straße

#throwbackthursday

In dieser Woche springen wir einmal weit zurück ins zweite Viertel des 20. Jahrhunderts. Es handelt sich um einen Einsatz vom 12. auf den 13.02.1933, der im Buxtehuder Tageblatt mit folgendem Wortlaut abgedruckt wurde:

Großfeuer

Eines unserer ältesten und schönsten Fachwerk- und Giebelhäuser der Stadt wurde in letzter Nacht ein Raub der Flammen. Passanten bemerkten, wie gestern abend 1/2 12 Uhr aus den Fugen und Ritzen des Haushaltswarengeschäftes und Installateuers Carl Burgis in der Langenstraße dichter Rauch quoll und auf dem Flur sich ein schwacher Lichtschein bemerkbar machte. Sie wollten ins Haus, fanden die Tür aber verschlossen, da die Familie vereist war. Es wurde sofort die Feuerwehr alarmiert und die Signale der Nebelhörner, vermischt mit dem Heulen der Dampfsirene der Lederfabrik gellten durch die Stadt, die Wehrleute zusammenrufend und vielfach wohl die Einwohnerschaft weckend aus dem ersten geruhsamen Schlaf zu der Erkenntnis, daß Feuersnot sei. Beim Eintreffen der Wehr, die sofort mit sämtlichen Löschgeräten ausrückte, fand diese aber schon einen ausgedehnten Brandherd vor. Der vielfach noch in älteren Häusern anzutreffende Zwischenstock, ein niedriger Raum zwischen Erd- und 1. Obergeschoß hinter der linken Ladenseite stand in voller Glut, die auch schon auf das Treppenhaus übergegriffen hatte und hier sich einen Weg nach oben suchte.

Die enge Bauart des Hauses hatte eine ungeheure Qualmentwicklung zur Folge, die für die Bewohner des nebenliegenden Heinsen'schen Hauses bald zur Katastrophe hätte werden können. Auch hier war in kurzer Zeit das Treppenhaus vernebelt und mit heizenden Brandschwaden angefüllt, so daß die schon der Bettruh pflegenden Einwohner des obersten Stockwerkes jäh aufgeschreckt wurden und ihnen der Rückzug über die Treppe abgeschnitten war. Verzweifelte Hilferufe machten auf diese neue Gefahr aufmerksam. Es wurde sofort die Leiter angesetzt und es gelang, alle Personen über diese, wenn auch nur in notdürftiger Bekleidung, unversehrt ins Freie zu bringen. Eine ältere Frau hatte hierbei eine Rauchvergiftung erlitten, die aber nach viertelstündiger Behandlung mit dem Sauerstoffapparat der Sanitätskolonne in ihrer ärgsten Erscheinung behoben werden konnte. Sämtliche Geretteten wurden vorläufig bei hilfsbereiten Nachbarn untergebracht.


Eine andere Abteilung der Wehr hatte unterdeß den Brand tatkräftig in Angriff genommen. Die Türen wurden gesprengt und Fenster ausgehoben, um an den Brandherd herankommen zu können. Das erste Wasser wurde den Hydranten am Marktplatz und bei Gebr. Röhrs entnommen und das Feuer nach der Straßenseite zu abgeriegelt. In der Zwischenzeit hatte die Motorspritze, der bald
die Dampfspritze folgte, auf der Brücke bei I. Wetterli Aufstellung genommen. Vier Schlauchleitungen, die durch das Aldag'sche Haus führten, kesselten nun das Feuer von der Westseite ein. Große Gefahr bestand aber auch noch für das Heinsen'sche Haus, die den Kommandeur veranlaßte, auch die Altkloster Wehr herbeizurufen. Diese nahm mit ihrer Motorspritze am Ostfleth Aufstellung, legte ihre Leitungen durch das Hasenmoor und konnte nun von der Rückseite das Feuer wirkungsvoll bekämpfen. 13 Schlauchleitungen waren jetzt in Tätigkeit, die ungeheure Wassermassen in das brennende Gebäude stürzten, aus dem es unten wie ein kleiner Bach hervorquoll. Einen schweren Stand hatten die Strahlrohrführer, die in dem winkeligen Gebäude
möglichst nahe, teilweise unter Benutzung des Rauchhelms, an den Brandherd mußten und von dem Qualm sehr behindert wurden. Aber der Erfolg blieb nicht aus. Nach dreistündiger angestrengter Tätigkeit hatte man das Feuer in der Gewalt.

Eine große Zuschauermenge verfolgte die Arbeiten der Feuerwehr. Vielfach wurde die Besorgnis laut, daß ein Übergreifen des Brandes auf die Nachbarhäuser nicht zu verhindern sei. Das beherzte, tatkräftige und unerschrockene Eingreifen der Wehrmänner zur Abwendung dieser neuen Not soll daher dankbar anerkannt werden. Mehrere Feuerwehrleute erlitten durch herabfallende
Trümmer oder Quetschungen leichte Verletzungen, die von den Sanitätskameraden verbunden wurden. Letztere sorgten auch für die während der Nacht notwendige Stärkung mit Kaffee und Brot der mehrfach schwer durchnäßten Wehrleute.

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Erstellt von gpe
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