Einsätze 2021

 

In den folgenden Einträgen finden Sie die Berichte zu den Einsätzen der Buxtehuder Ortsfeuerwehren. Weitere topaktuelle Infos finden Sie auch auf unserer Facebookseite ->

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Die älteren Berichte finden Sie unter den jeweiligen Jahreszahlen in der Menüleiste.

 

Datum / Uhrzeit Meldung Eingesetzte Ortsfeuerwehren der Hansestadt Buxtehude
04.10.2021 03:09

alle

Großfeuer in der Sonnentaustraße

Mitten in der Nacht zu Montag färbte sich der Himmel im nördlichen Buxtehude plötzlich glutrot. Grund dafür war ein brennendes Reetdachhaus in der Sonnentaustraße. Waren die alarmierten Einsatzkräfte des Zuges I der Ortsfeuerwehr Buxtehude zunächst noch zu einer unklaren Rauchentwicklung alarmiert worden, erhöhte die Stader Feuerwehr- und Rettungsleitstelle das Alarmstichwort innerhalb einer Minute auf Großfeuer und fügte den Zug II hinzu. Noch auf der Anfahrt wurde durch den Einsatzleiter der Zug IV (Dammhausen, Hedendorf und Neukloster) nachalarmiert.

 

Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte stand das unbewohnte, ca. 10 x 30 m große Reetdachhaus bereits in Vollbrand.  Kurze Zeit später stürzten erste Dachteile ein. Der Feuerschein war weit über die Stadtgrenzen zu sehen. Der Funkenflug war enorm und es zog starker Rauch auf. In den angrenzenden Straßen hatten sich große Mengen glimmender Strohhalme niedergelegt. Zur Sicherheit der Bevölkerung wurde daher nach der ersten Ordnung der Einsatzstelle eine Bevölkerungsinformation über die Warnapps NINA und KatWarn herausgegeben.


Die im Einsatz befindlichen Kräfte bauten etliche C- und B-Rohre rund um die Einsatzstelle auf. Neben dem Löschen des Feuers galt es zunächst die umliegenden Gebäude zu schützen. Dazu wurden Riegelstellungen aufgebaut. Insgesamt zwei Mehrfamilienhäuser, drei Einfamilienhäuser, ein Lagergebäude und ein Stall in der direkten Umgebung konnten so ohne größere Schäden gerettet werden.


Um die Löschmaßnahmen am Brandobjekt zu intensivieren, wurde aus Neu Wulmstorf eine weitere Drehleiter nebst zugehörigem Löschfahrzeug angefordert. Damit war es nach dem Eintreffen möglich den Löschangriff von zwei Seiten aus der Luft vorzunehmen.


Für den massiven Löschangriff musste aus allen Richtungen Löschwasser herbeigeschafft werden. Teilweise waren dafür weite Strecken mit B-Leitungen ausgelegt worden, um die umliegenden Hydranten nutzen zu können.


Da das Reet immer wieder aufflammte und das Löschwasser stellenweise einfach von der heruntergefallenen Dachhaut abperlte, wurde dem Löschwasser nach der ersten Löschphase Netzmittel hinzugefügt. Mit dem beigemengten Schaummittel, von der Funktion her ähnlich wie Geschirrspülmittel, lässt sich die Oberflächenspannung des Löschwassers auf dem Reet brechen und das Wasser kann weiter ins Brandgut eindringen. Ein großer Schaumteppich bildete sich nach kurzer Zeit rund um das mittlerweile komplett niedergebrannte Brandobjekt.


Um im Bedarfsfall eventuelle Folgebrände in der Umgebung unverzüglich ablöschen zu können, wurde der Zug III (Daensen, Immenbeck, Ovelgönne / Ketzendorf, Ottensen) in Bereitschaft gesetzt und zum Verbrauchermarktzentrum am Westmoor verlegt. Glücklicherweise brauchten diese Kräfte nicht eingesetzt werden und konnten nach der Wartezeit wieder einrücken.


Rund 150 Einsatzkräfte der Feuerwehr, unter Leitung von Ortsbrandmeister Sebastian Hinsen, waren in der Nacht im Einsatz. Zur weiteren Unterstützung war aber auch die Hilfe weiterer Hilfsorganisationen nötig:


Die Buxtehuder DRK Bereitschaft sorgte mit einem Rettungswagen für die Sicherheit der Einsatzkräfte. Vom Verpflegungsfahrzeug konnten noch in den späten Nachtstunden erste Getränke, Snacks und später belegte Brötchen ausgegeben werden.


Das Buxtehuder THW rückte an, um ein Einsatzzelt aufzubauen, in dem die Feuerwehrkräfte direkt an der Einsatzstelle ihre verschmutzte Einsatzkleidung gegen saubere Kleidung tauschen konnten.


Am frühen Morgen konnten erste Kräfte aus dem Einsatz herausgelöst werden. Eine kleine Gruppe vom Zug I blieb für letzte Löschmaßnahmen vor Ort. Immer wieder mussten kleine Rauchsäulen mit wieder aufflammenden Brandnestern bekämpft werden. Ein angeforderter Bagger traf ein, riss Teile der Fassade ein und zog das Brandgut aus der Ruine.


Erst spät am Morgen konnten die letzten Kräfte einrücken, um am Feuerwehrhaus die Gerätschaften und Fahrzeuge wieder einsatzbereit zu machen. Gerade als dies erledigt war, mussten drei Fahrzeuge vom Zug I erneut ausrücken. Leichte Rauchschwaden stiegen wieder aus der Ruine auf. Mit drei Wasserwerfern und C-Rohren wurde das Brandgut noch einmal abgelöscht. Stellenweise musste dafür weiteres Reet auseinander gezogen werden. Während der Löscharbeiten kam es zu einer kleinen Durchzündung im Bereich des Hausanschlusskastens, die Spannungsversorgung konnte trotz zweier Versuche erst nach längerer Zeit gekappt werden. Ein Abschalten am straßenseitigen Verteilerkasten hätte zum Stromausfall in mehreren umliegenden Wohngebäuden geführt. Erst am Nachmittag konnten die Nachlöscharbeiten eingestellt werden.


Am späten Nachmittag mussten die Einsatzkräfte schließlich ein weiteres Mal ausrücken. Eine geplante Brandnachschau hatte eine weitere Glutstelle zum Vorschein gebracht. Kräfte vom Tanklöschfahrzeug sorgten mit einem gezielten Löschangriff für einen schnellen Erfolg, so dass der Einsatz nach kurzer Zeit beendet werden konnte.


Spät am Abend mussten mit einer Löschlanze und Fognail-Einstichlanzen dann wieder glimmende Stellen gezielt unter Schaummittelzugabe abgelöscht werden. Nach etwa drei Stunden konnten die beteiligten Kräfte wieder einrücken.


Letztendlich war der Einsatz für die allesamt ehrenamtlichen Einsatzkräfte extrem zeitintensiv. Es gab keine Verletzten oder Obdachlosen zu beklagen, da das Gebäude unbewohnt war und nur noch als Lager genutzt wurde. Alle umliegenden Gebäude konnten geschützt werden.


Die Brandursache blieb bis zum Einsatzende unklar und wird nun durch die Brandermittler der Polizei zu klären sein.

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Erstellt von gpe am 04.10.2021
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